2. Google Wave Hackathon

Am vergangenen Wochenende haben wir den 2. Google Wave Hackthon veranstaltet. Wieder im Düsseldorfer richtwert Office. Es war eine völlig andere Runde als beim letzten Mal. Die Teilnehmer sind aus München, Frankfurt und weiteren ähnlichen Distanzen angereist.

Details werden hier in den nächsten Tage sicher noch folgen. Hier deswegen erstmal ein grober Überblick, was wir gemacht haben:

Einen eigenen Google Wave Federation Server aufgesetzt
Erstaunlich schnell lief der Server und mittels des mitgelieferten Clients (Console) war das Anlegen von Waves und das kollaborative Editieren einfach möglich. Erstaunlich schnell meint hier: 30 Minuten. Lief auf einem älteren Dell Laptop und läuft nun auf einer gemeinsamen Testplattform auf einem Server im Web.

Einen eigenen (kleinen) Google Wave Client gebaut
Hier wird das Leben schon deutlich komplexer. Das Client-Server Protokoll hat es durchaus in sich; trotzdem lief nach einigen Stunden fummeln ein kleiner browser-basierter Client. Diese rein technische Übung hat aber gezeigt, dass es möglich ist, quasi beliebige Clients zu bauen. Was uns beim nächsten Punkt deutlich den Kopf freigemacht hat.

Konkrete Ansätze für ein Wave Interface konzipiert
Und ja: je länger wir mit Wave arbeiten, desto sicherer sind wir: Google hat einen interessanten und sicher richtigen, jedoch eher didaktischen Schachzug mit der Gestaltung des eigenen aktuellen Clients gemacht. Bedenkt man jedoch das Potential, so bekommt dieser Client die Note ungenügend. Daher haben wir einen vollkommen neuen Ansatz entwickelt, der selbstbewusst das Label bekommt: Sehr viel besser. Warum? Er ist viel einfacher verständlich, er benötigt nicht die etwas verkrampfte Metapher des Webmailers, er entspricht der Informationsarchitektur von Google Wave und den darauf gestaltbaren Taxonomien.

Fazit?
Wir bleiben dran. Es wird einen nächsten WaveWednesday geben und auch einen nächsten Wave Hackathon. Diese Technologie ist wirklich spannend und verspricht sehr viel. Ob es nun Google ist, oder im Endeffekt jemand anderes, der hier eine marktreife Lösung liefert, ist uns zur Zeit völlig egal. Sollte es jemanden gelingen, so hat diese Technologie das Potential disruptiv wirken zu können. Sollten emergente Effekte mit anderen Technologien, wie auch kulturellen Veränderungen auftreten, kann Wave sogar ein Baustein in einem größeren Bauwerk sein. Meine ersten Vermutungen im Juni waren also ganz richtig…

Siehe in diesem Kontext auch den Artikel “Disruption und Konflikt“.

Handlungsempfehlung für Firmen?
Wave bleibt eine hochspannende Technologie für jede Form von Business. Für Netzwerke von Freiberuflern genauso wie für Konzerne, Parteien, Vereine, die Industrie… An dieser Stelle wird oft gefragt: “und, werden wir damit Lotus Notes los?”. Meine Antwort zur Zeit: “…spielt überhaupt keine Rolle”. In Verbindung mit anderen Technologien, wie etwa einem echten Wissensmanagement kann eine produktive Ausbaustufe von Wave in alle Umgebungen, die irgendwie web-enabled sind integriert werden; oder diese Umgebungen in sich integrieren. Oder beides.

Die richtige Frage lautet daher eher: “Können wir mit einer Technologie wie beispielsweise Wave einen signifikanten Wettbewerbsvorteil erzielen?”. Und die Antwort hierauf lautet eindeutig “Ja – aber nur, wenn es eine moderne und selbstbewusste Kommunikations- und Vertrauenspolitik gibt”.

Soll Wave in diese Rolle schlüpfen, muss Google es zunächst mal fertig basteln, das Federation-Protokoll richtig zum Laufen kriegen, eine “Google Wave Enterprise Applience” herausbringen oder Wave USB-Sticks… Dann sind die kürzlich vom BSI geäußerten Punkte wirklich no-brainer.

Siehe in diesem Kontext auch den Artikel “Google Wave Business Application“.

Konsequenzen für den theoretischen Unterbau
Immer wieder stoßen wir auf den Punkt, dass es einer präziseren Definition der Begriffswelten rund um das Thema der Zusammenarbeit, des kreativen und produktiven Miteinanders bedarf. Dies betrifft bei weitem nicht nur die Erfahrungen mit Wave; sondern auch unsere Erfahrungen mit dem Designprozess in Firmen, mit dem Kreativprozess in Enterprises und dem Erfahrungen aus diesem Web/Web2.0. Hier wächst etwas im Hintergrund… es ist noch nicht reif genug, aber wir werden es hier veröffentlichen und zum Diskurs freigeben.

Siehe in diesem Kontext auch den Artikel “Erfolgsfaktoren von Teams und kollaborativer Software“.

Next Step
In sieben Tagen (am 28.09.2009) ist der nächste Düsseldorfer Webmontag. Dort werden wir ebenfalls weitere Details berichten.

5 thoughts on “2. Google Wave Hackathon”

  1. Ich habe mich gestern (beim rheinjug-Vortrag) mit Neal Ford über Wave unterhalten – er hat gerade einen Kunden, der ernsthaft erwähnt, mittelfristig Lotus Notes mit Wave abzulösen. Spannend. Georg war übrigens gestern auch dabei. Vielleicht schaffe ich es ja zum nächsten Hackathon – ging diesmal zeitlich leider nicht.

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