Siggi war zu Gast in meinem Workshop an der MD.H. Aufgabe: Denkübung für Gamedesign-, Modedesign- und Management-Studenten zum Umgang mit der Zukunft. Ergebnis: Mission Accomplished, ohne Verletzte.
Die Folie(n) gibt es bei Slidehare:
thinking about acceleration since 2009
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Fein gedacht und gemacht.
Nur als Randnotiz: mir gefällt nicht, dass die Grenzen zwischen den Begriffen Zivilisation und Kultur auch hier wieder etwas verwischt werden.
Das ist mir in der Nachschau auch aufgefallen, aber wie Du bestimmt gemerkt hast ist dieses unentschlossene switchen im Gebrauch der Begriffe auch mit deutlichen Live-Schmerzen meinerseits verbunden. Bin mir der Problematik und dem Riesenfass bewusst das dahinter lauert. An einer Stelle schrecke ich sogar explizit vor dem Gebrauch von “Gesellschaft” zurück.
Die Unterscheidung Zivilisation / Kultur ist vielleicht nicht so wichtig.
Wenn ich mir diesen Komplex vorstelle, der in der Lage sein soll, ganze Galaxien auszusaugen, sehe ich jedenfalls keine Säugetierkolonien mit ihren Säugetierbedürfnissen und -sozalisationen vor meinem inneren Auge.
Deswegen mein Zusammenzucken bei “Gesellschaft”. Erklär mal ner Ameise Deine Kunst oder “Finanzmärkte”.
In der Notwendigkeit, diese Begrifflichkeiten zu differenzieren, steckt mir allzuviel Ego – als müssten “wir” es sein, die irgendwo ankommen. Was, wenn sich unser Beitrag auf ein anschlussfähiges Losgehen beschränkt? Was, wenn schon die Idee des Ankommens zu menschlich ist?
Ich hatte den Eindruck, dass Siggi in seinem Vortrag in erster Linie über Zivilisationen und deren Entwicklungspotentiale und -level sprach, nicht jedoch über Kulturen, deren Gegenwartszustände man möglicherweise Gesellschaft nennt.
Da bin ich mir noch nicht klar drüber. Wie gesagt, deswegen das unentschlossene synonymisieren zwischen den Begriffen. Müsste man eine Breitbohrung veranstalten. Aber aus der Hüfte gegrübelt würde ich unterstellen wollen, das unsere Begriffe von Gesellschaft und Kultur von höchstens mittlerer Reichweite sind, bis vielleicht um die nächste Knallsingufritzenecke. Danach benötigte man wahrscheinlich eine post-Luhmannoide, algorithmische Systemtheorie drölfter Ordnung.
Von wem oder was würde eine Systemtheorie dann noch benötigt? Wenn sich “das System” in Maschinensprache “denkend” autopoetisch entfaltet, würde ich das eher Systempraxis nennen.