Session 8: Der Mensch im Netzwerk

Siggi goes wild – und beginnt die Session mit einer Referenz auf das diesjährige Bilderberg-Treffen: Interessanter Weise war bei diesem Treffen auch Peter Thiel eingeladen, was vermuten lässt, dass der durchaus exklusive Macht-Club der Bilderberger dessen Themen auf der Agenda hat.

Die “Beschleunigung der Beschleunigung” ist der zentrale rote Faden, den man bei der Außenbetrachtung von Peter Thiels Lebenslauf deutlich schimmern sieht. Mit ganz konkreten Auswirkungen. Ob dies nun die aktive Förderung von Aubrey de Grey, das Investment in Facebook (Thiel hält 7%) oder die Gründung des Singularity Summits ist.

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PR, Netzwerken und Propaganda unter den Bedingungen des 21. Jhds

In den 80er und 90er Jahren wurde in Management-Seminaren und solchen, die sich dafür hielten, davon gesprochen, welche Macht im Netzwerken steckt. Nun, 2010 netzwerkt irgendwie jeder, zumindest einige hundert Millionen Menschen und dies mit exzessivem Einsatz von Hochtechnologie. Dies ist möglich, da selbige im Sinne Espositos “transparent” geworden ist.

In einer Gesellschaft, in der das Netzwerken zum täglichen Brot gehört, kann es nicht mehr ein Werkzeug zur Machterlangung sein. Oder? Beschleunigt man das Netzwerken linear, so könnte durch die kontinuierliche Verbesserung der Qualität der Netzwerke nach wie vor ein Wettbewerbsvorteil zu erreichen sein. In exponentiell beschleunigten Systemen oder allein schon dann, wenn der Vergleich der Qualität der Knotenpunkte nur eine sehr kleine Schwelle darstellt, dürften die Kosten die notwendig sind, einen signifikanten Abstand zur Masse herzustellen, jedoch ebenfalls exponentiell steigen.

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Survival Value

Zu den Fragen, die mich an der Digitalisierung der Gesellschaft interessieren, gehört auch die Vergrößerung oder Verringerung der Überlebenschancen kultureller Artefakte, eine Frage, die zu interessanten Konsequenzen führt. Wir können zum Beispiel davon ausgehen, daß unsere Literatur und unsere Musik und unsere Filme in absehbarer Zeit nicht mehr in einer physischen Form vorhanden sein werden, die wir im Laden kaufen oder ins Regal stellen können. Mein Bücherregal habe ich nur, weil ich etwa zwölf Jahre bräuchte, um meinen Buchbestand zu digitalisieren. Meine CDs sind alle im Keller, wo sie hingehören. Mein eigener produktiver Output ist fast ausschließlich digital.

Historisch gesehen hing das Survival Value kultureller Artefakte von den beiden Parametern Kopieraufwand und Robustheit des Mediums ab. Beschriebene Steintafeln waren sicher robust, aber extrem aufwendig zu kopieren. Schriftrollen zu kopieren war vergleichsweise erheblich unaufwendiger, aber Pergament oder Papyrus ungleich weniger robust. In beiden Bereichen sind wir weit gekommen. Wie sieht es mit diesen beiden Parametern in der digitalisierten Gesellschaft aus?

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Der Ort, die Zeit

Messen, Kongresse, Konzerte, Parteitage, Events (…) haben implizit einen neuen Anspruch übergestülpt bekommen. Wer Vernetzung und Kommunikationstechnologie ernst nimmt, sollte im Zeitalter des Internets einen guten Grund haben, jemanden vor Ort zu bitten. Der Transfer von Informationen, oder performative Redundanz hatten sicherlich in vergangenen Epochen ihre gesunde Berechtigung, sich in lokalen Veranstaltungen zu manifestieren. 2010 jedoch sind sie schlicht eine Zumutung. Oder?

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