Google Wave Business Application?

Zur Zeit werde ich von Kunden und Kollegen immer wieder nach der “Businesstauglichkeit” von Wave gefragt und muss, auch wenn das eine ungewohnte Situation für mich ist ;-), die Antwort zu einem großen Teil (noch) schuldig bleiben. Kurz gesagt: Ich weiß es nicht. Der aktuelle Stand von Wave regt zwar einen exorbitanten Haufen an Phantasien in mir an – doch ist, wie schon beschrieben, die Qualität des aktuellen Clients von Google nach recht – rudimentär.

Über das Warum und Wozu (siehe: Relabel, Wer frißt welchen Fisch in welcher Welle? Google Wave vs. NetDocuments, Google Wave als Raum und die Macht der Metapher in Zeiten der Restauration, Disruption und Konflikt und weitere…) ist hier schon einiges geschrieben worden und deswegen suche ich mit diesem Artikel eher einen lockereren Ansatz mit der groben Richtung: Firmen mit IT-Abteilung oder “der Enterprise Markt”…

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Google Wave in den Wissenschaften

Vorgestern erschien auf der Website des Magazins Nature ein Artikel von Richard Van Noorden mit dem Titel “The science of Google Wave: How an Online Application Could Change Research Communication.” (Der gleiche Artikel erschien heute ohne Quellenangabe, Autorennennung oder die ursprünglichen Verlinkungen auf SciAm, aber dafür mit einem liebevoll gelegten neuen Link auf die wichtige Kategorie “Internet”).

Nichts Weltbewegendes, zunächst. Biochemiker Cameron Neylon von der University of Southampton, UK — einer der Teilnehmer auf der Science Online London-Konferenz — befand sich im Besitz eines Google Wave Sandbox-Accounts und wurde von Nature dazu interviewt.

Aber Neylon hat auch schon einen Bot geschrieben:

I have made a robot that recognizes chemical names when triggered by the right text input, searches for information about them on ChemSpider [an open-access search for chemical information such as molecular structures], and can turn weights into molarities. Euan Adie, a product manager in Nature’s web publishing group, has developed a ‘references’ robot that can search the PubMed archive of journal papers for related terms, and turn that text into correctly formatted citations.

Darüber hinaus finde ich auch die Implikationen für wissenschaftliche Veröffentlichungen, bei denen Kollaborationen an der Tagesordnung sind (mit Ausnahme vielleicht bei den Geisteswissenschaften), ganz besonders interessant:

Documents created in Google Wave would be much richer, and one could convert them to the format of a published paper and retain all that annotation.

The real-time authoring and date-stamped recording of contributions also makes for an obvious way to create papers that aren’t static, that are updated over time, perhaps in combination with one or many frozen versions of record.

Neylon spricht es nicht direkt aus, aber was hier über der Zukunft des wissenschaftlichen Kollaborationsapparates schwebt — für die einen als dunkle Wolke, für die anderen als Aufreißen der Wolkendecke — ist die absolute, transparente Nachvollziehbarkeit, wer für ein Research Paper was beigetragen hat.

Und wer etwas intimer mit der Akademia verbandelt ist, weiß: Das hat echtes Konfliktpotential.

Wer frißt welchen Fisch in welcher Welle? Google Wave vs. NetDocuments

NetDocuments, am Start seit der frühesten Frühzeit des “Software-as-a-Service”-Konzepts, gab gestern eine Pressemeldung heraus mit dem Titel “NetDocuments Develops Integration With Google Wave”. Interessant ist, was unter “integration with” in diesem Falle zu verstehen ist:

The integrated solution offers NetDocuments customers the following:

  • Ability to create a wave within NetDocuments and display it as a separate object in a folder. It can also be embedded as an IFrame within a NetDocuments Project/Client-Centric Workspace allowing the wave contents to be visible when viewing the entire Workspace.
  • Ability to have NetDocuments folders, documents, and search results displayed within a wave.
  • Drag and drop documents from an internal NetDocuments folder to a wave, and vice-versa.
  • Login to the collaborative space using any methods that Google supports.
  • Leverage the real-time wave collaborative features when it’s released to the market

Wait, what? “Create a wave within NetDocuments”? Das ist etwas, woran ich noch gar nicht gedacht habe, trotz Wavetank, Google Wave Hackathon und WaveWednesday. Unser Fokus liegt eigentlich immer auf der Integration von Tools und Services in die Welle für die Kollaboration und den Export von Anfragen und Ergebnissen aus der Welle. Nicht, daß die Idee, die Welle selbst in eine Applikation zu integrieren oder einzubetten, so exotisch wäre. Sie kam mir nur vorher nicht in den Sinn. Warum?

Hauptsächlich, denke ich, liegt es an der sprachlichen “buzz cloud” im Umfeld von Google Wave. In diesem Set tummeln sich zahllose Vokabeln und Beschreibungseinheiten, die Google Wave in unseren Köpfen zielsicher und reflektionsresistent zur Mutter aller Integrationstools evolvieren lassen. Aber natürlich sollten wir es besser wissen, denn in der virtuellen Welt, in der Parameter wie „groß“ und „klein“ oder „nah“ und „fern“ etc. pp. keinerlei Bedeutung haben, in der “nested virtualization” zur Kunstform wird und die Aristotelischen Gesetze konzeptionell an Kraft verlieren, dräut reziproke, mutuelle Integration immer als Option.

Welche Szenarien, welche Tools und welche Art von Software wären denkbar, in denen die Integrationsmaschine Google Wave als ein integriertes Element produktiver wäre als ein integrierendes?

Zweiter Google Wave Hackathon in Düsseldorf am 19/20. September

Der Termin für den zweiten Google Wave Hackathon steht fest: 19. und 20. September (Sa/So).
Wir (d.h. Tim Bruysten, J. Martin, Siggi Becker und Alexander Benker) freuen uns auf Euer Kommen 🙂

Schwerpunkte werden diesmal sein:

  • Wave Server, Google Wave Federation Protocol
  • Entwicklung von Interfaces für Google Wave (Proof of Concept einer Alternative zum Client von Google)
  • Design von Interfaces für Collaboration generell

Anmeldung bei Xing
Wenn jemand einen tollen Tipp für ein EventManagement als WordPress-Plugin hat: bitte her damit 🙂
Wer noch keinen WaveAccount hat, kann sich auf den Seiten der Düsseldorfer GTUG eintragen und wird dann einen bekommen.

Wave Hackathon Düsseldorf – Vorbereitungen beginnen

Die Vorbereitungen für den nächsten Wave Hackathon laufen an 🙂

Das Anmeldeformular habe ich auf der Site der Düsseldorfer GTUG online gestellt. Ich habe heute das OK aus Sydney bekommen, dass wir wieder für die Teilnehmer Wave Accounts bekommen – bei Bedarf bei der Anmeldung das Häkchen setzen.

Abhängig von den Teilnehmern werden wir dann schon einen Termin und Ort finden.

Twitter vs. Wave

Anläßlich des gestrigen Eintrags auf dem Google Developer Blog, daß die API in Richtung Secure Authentication getweakt wurde und der Twitter-Bot “Tweety” nun OAuth nutzen kann, erinnerte ich mich wieder an die Frage, die ich mir schon stellte, als ich zum ersten Mal von Tweety hörte: wozu.

Ich finde es ausgesprochen nervig, wenn Kommunikationskanäle nur deswegen miteinander vernetzt werden, weil es möglich ist — so wie der Berg, der eben da ist. Wer zum Beispiel hat wovon einen Mehrwert, wenn der Twitter-Account im Minutentakt mit abgeschnittenen tumblr-Einträgen und deren URLs befüllt wird? Weder kann ich mir vorstellen, was die Twitter-Timeline in der Wave zu suchen hat, außer als Machbarkeitsstudie, noch sehe ich, von Einzelfällen abgesehen, dauerhaft geistige Nährwerte darin, Blips auf Twitter zu veröffentlichen.

Oder sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Für das Einbinden einer Wave oder Teilen einer Wave in ein Blog, ein Wiki oder ein Content Management System (Drupal-Prototyping ist zum Beispiel in der Pipeline) kann ich mir jede Menge hochcooler Szenarien vorstellen, wo das toll & sinnvoll ist. Aber mir fällt nicht ein einziges tolles & sinnvolles Szenario zu Wave-cum-Twitter ein. Twitter ist kein Kommunikationstool im Sinne eines Kollaborationstools, und selbst wenn anhaltende Dialoge sicherlich auch auf Twitter geführt werden können, ergibt es deutlich weniger Sinn, sie in eine Wave einzubinden, als den Dialog gleich in der Wave zu führen.

Oder fallen euch dauerhaft produktive Szenarien ein, Blips und Tweets zwischen Wave und Twitter hin und herzufüttern? Dann freue ich mich über Hinweise in den Kommentaren.

Google Wave Status Entwicklung

In der Google Wave API Group hat Douwe Osinga (Google Wave API Tech Lead) einen interessanten Post über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte bei der Wave API geschrieben.

Auch sehr interessant ist sein Wording: "…extending the Google Wave preview beyond developers (on September 30th), …"
Den 30. September hatten wir ja schon länger auf den Schirm, als der Tag, an dem noch mal ein ganzer Schwung Einladungen verschickt werden soll.
Das Wording von Douwe führt jetzt natürlich zu Artikeln wie diesem hier auf theNextWeb.com "Google Wave Preview Opens to the Public on September 30th"

Wir lassen uns mal überraschen.