Folien zum 9. a²-Salon

Der 9. a²-Salon diskutierte das Projekt von Stephen Hawking und dem russischen Milliardär Yuri Milner Nano-Sateliten mit relativistischer Geschwindigkeit zum nächsten Stern, Proxima Centauri zu senden. Welche Projekte wären mit 100 Millionen Dollar Spielgeld noch zu betreiben? Der a²-Salon war dieses Mal zu Gast bei sipgate und dankt sehr für die Gastfreundschaft.

Fortschritt

Bei ARTE wird ein Versuch über den Fortschritt gesendet. Soweit man von Senden noch sprechen kann. Wir nutzen dies hier als Hinweis auf das K-Camp, bei dem es um eben dieses Spannungsverhältnis gehen soll: Kunst, Technologie und Gesellschaft.

Details zum K-Camp natürlich auch auf Facebook.

Kurzinfo
K-CAMP
23.05.2013, ab 18:30 Uhr
Kunstsammlung NRW
Grabbeplatz 5
40213 Düsseldorf

Delta in Progress

Es gibt da den Satz von Herrn L. das “die Gesellschaft keine Adresse” hätte. Wie, wenn sie sich in infinitesimalen Schritten eine Adresse schafft? Und welche Folgen hätte das? Welche Dynamiken entfaltet das jeweilige Delta? Als Endziel, das von unserem Standpunkt aus sichtbar wäre, würde dann die vollkommene Relationierung aller relationierbaren Datentupel (Tipler anybody?) gelten. Eben in diesem Moment der Geschichte auf Terra sind die erfolgreichsten Geschäftsmodelle Relationierungen von Datentupeln und die Relationierung von Materietupeln unterliegt einem vorhersehbaren Grenznutzen.

Jede Gesellschaft hat ihre Gesellschaft, allerdings als utopisches Endziel. Die Adressierbarkeit ist also die Utopie. Unsere heutige Utopie wäre dann im Computronium erreicht und alle Bemühungen den Heizer auf der E-Lok zu installieren, äh, die Digitalisierung und ihr Relationierungspotential ungleichzeitig einsetzen zu lassen, zu verhindern oder zu bremsen ein je interessanter Versuch Dystopien zu gebären. Jeder Arbitragegewinnler in Anzug ohne Schlips wird freundlich grüssen.

Der Ort, die Zeit

Messen, Kongresse, Konzerte, Parteitage, Events (…) haben implizit einen neuen Anspruch übergestülpt bekommen. Wer Vernetzung und Kommunikationstechnologie ernst nimmt, sollte im Zeitalter des Internets einen guten Grund haben, jemanden vor Ort zu bitten. Der Transfer von Informationen, oder performative Redundanz hatten sicherlich in vergangenen Epochen ihre gesunde Berechtigung, sich in lokalen Veranstaltungen zu manifestieren. 2010 jedoch sind sie schlicht eine Zumutung. Oder?

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Präzision und Unsichtbarkeit

Schon seit einigen Jahren verfolgen Siggi und ich die Entwicklungen in der Robotik mit großem Interesse. Auf der technischen Ebene sind wir staunende Laien; unser Beobachtungsschwerpunkt ist vielmehr die Exploration der Prototypen in die manifeste Welt. Wie werden die Phänotypen aussehen, die uns aus der Serienproduktion entschlüpft begrüßen werden? Welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, künstlerischen, militärischen […] Szenarien sind denkbar?

Im Kontext des Wavetank ist dies von besonderem Interesse: Robots haben schon jetzt einen gigantischen Anteil an der Wirtschaftsleistung der Post-Industrie-Gesellschaften. Sie umgeben uns überall. Als Geldautomat, als Assistent für XYZ im Auto, als Waschmaschine oder als der Software-Hardware-Hybrid, mit dem dieser Text geschrieben und gelesen wird. Robots verändern den Arbeitsmarkt, die Anforderungen an das Lernen, das vom konkreten Detailwissen seinen Schwerpunkt zum abstrakten Mustererkennen und -projizieren verschiebt.

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Elena Esposito: Die Transparenz der Technik in der medialen Kommunikation

Elena Esposito hat im Mai 2008 einen bemerkenswerten Vortrag über “Die Transparenz der Technik in der medialen Kommunikation” im Rahmen des Bochumer Kolloquiums Medienwissenschaft gehalten. Sie ist Soziologin, Schriftstellerin und Dozentin an der Universität Modena und Reggio Emilia. 1987 hat sie ihr Diplom in Politikwissenschaft bei Umberto Eco gemacht und schließlich 1990 bei Niklas Luhmann promoviert. Noch mehr aufregende Details kennt Wikipedia.

Nur einen Aspekt möchte ich hier noch mal besonders herausheben… Elena Esposito beschäftigt sich mit der Frage, wie sehr die technische Funktionsweise eines Mediums vom Empfänger (oder den Kommunizierenden) verstanden sein muss, um die Botschaft verstehen zu können.

In der Session.One haben wir diese Frage noch weiter zugespitzt und nach einem Ästhetik-Begriff für eine Gesellschaft gefragt, in der nicht nur das technische Medium durch seine Transparenz Eigenschaften einer ersten Natur annimmt, sondern auch der Entscheider hinter dem Medium ebenfalls eine Maschine ist.

Besonders der Artikel “Bot-Mediated Reality” ist im Kontext noch zu empfehlen.

Wer frißt welchen Fisch in welcher Welle? Google Wave vs. NetDocuments

NetDocuments, am Start seit der frühesten Frühzeit des “Software-as-a-Service”-Konzepts, gab gestern eine Pressemeldung heraus mit dem Titel “NetDocuments Develops Integration With Google Wave”. Interessant ist, was unter “integration with” in diesem Falle zu verstehen ist:

The integrated solution offers NetDocuments customers the following:

  • Ability to create a wave within NetDocuments and display it as a separate object in a folder. It can also be embedded as an IFrame within a NetDocuments Project/Client-Centric Workspace allowing the wave contents to be visible when viewing the entire Workspace.
  • Ability to have NetDocuments folders, documents, and search results displayed within a wave.
  • Drag and drop documents from an internal NetDocuments folder to a wave, and vice-versa.
  • Login to the collaborative space using any methods that Google supports.
  • Leverage the real-time wave collaborative features when it’s released to the market

Wait, what? “Create a wave within NetDocuments”? Das ist etwas, woran ich noch gar nicht gedacht habe, trotz Wavetank, Google Wave Hackathon und WaveWednesday. Unser Fokus liegt eigentlich immer auf der Integration von Tools und Services in die Welle für die Kollaboration und den Export von Anfragen und Ergebnissen aus der Welle. Nicht, daß die Idee, die Welle selbst in eine Applikation zu integrieren oder einzubetten, so exotisch wäre. Sie kam mir nur vorher nicht in den Sinn. Warum?

Hauptsächlich, denke ich, liegt es an der sprachlichen “buzz cloud” im Umfeld von Google Wave. In diesem Set tummeln sich zahllose Vokabeln und Beschreibungseinheiten, die Google Wave in unseren Köpfen zielsicher und reflektionsresistent zur Mutter aller Integrationstools evolvieren lassen. Aber natürlich sollten wir es besser wissen, denn in der virtuellen Welt, in der Parameter wie „groß“ und „klein“ oder „nah“ und „fern“ etc. pp. keinerlei Bedeutung haben, in der “nested virtualization” zur Kunstform wird und die Aristotelischen Gesetze konzeptionell an Kraft verlieren, dräut reziproke, mutuelle Integration immer als Option.

Welche Szenarien, welche Tools und welche Art von Software wären denkbar, in denen die Integrationsmaschine Google Wave als ein integriertes Element produktiver wäre als ein integrierendes?

Zweiter Google Wave Hackathon in Düsseldorf am 19/20. September

Der Termin für den zweiten Google Wave Hackathon steht fest: 19. und 20. September (Sa/So).
Wir (d.h. Tim Bruysten, J. Martin, Siggi Becker und Alexander Benker) freuen uns auf Euer Kommen 🙂

Schwerpunkte werden diesmal sein:

  • Wave Server, Google Wave Federation Protocol
  • Entwicklung von Interfaces für Google Wave (Proof of Concept einer Alternative zum Client von Google)
  • Design von Interfaces für Collaboration generell

Anmeldung bei Xing
Wenn jemand einen tollen Tipp für ein EventManagement als WordPress-Plugin hat: bitte her damit 🙂
Wer noch keinen WaveAccount hat, kann sich auf den Seiten der Düsseldorfer GTUG eintragen und wird dann einen bekommen.

Disruption und Konflikt

It’s me, Siggi. Einigen wohl bekannt aus der ersten Staffel vom Elektrischen Reporter, einigen aus …was wyrd. Nun also mit diesen feinen Herren hier in diesem Gehäuse. Die Themen, die uns wie ferngesteuerte Magnetit-Cruise-Missiles aufeinandercrashen liessen, sind gleich gut geeignet sowohl Firmen als auch Staaten zu maltretieren. Womit ich beim Thema meines morgigen Kurzvortrags auf dem 2.WaveWednesday wäre. Flotte Kurve, gell?

Was beim allfälligen Gebrauch der Floskel, etwas sei disruptiv nie so recht dargereicht wird, ist die unfeine Begleiterscheinung “Konflikt” (Buh!) wenn etwas wirklich, wirklich disruptiv ist. You don’t get disruption without the ugly sister conflict. Die Frage ist also: Welchen Stellenwert hat Konflikt in der Adaption von Informationstechnologie? Heute nacht werde ich darüber noch etwas nachdenken und hoffe morgen abend alles in ein sauberes 8-Minuten-Schleudertrauma verpacken zu können.

Hier nochmal die Destiny Dates:

2.WaveWednesday
Weißenburgstrasse 52
Düsseldorf
20 Uhr